Datenauswertung des ALM e.V. zur SARS-CoV-2-PCR-Testung in KW 21

Infektionsgeschehen weiterhin rückläufig – Mehr Fokus beim Testen auf Ressourcen, Qualität und Sicherheit

Gute Aussichten für den nahenden Sommer: Die aktuellen Zahlen der Akkreditieren Labore in der Medizin – ALM e.V. bestätigen das weiterhin rückläufige Infektionsgeschehen. So sank die Zahl der positiven SARS-CoV-2-PCR-Befunde von 6 Prozent in der KW 20 auf nun 4,4 Prozent in der vergangenen Woche (KW 21). Insgesamt wurden laut Analyse des ALM e.V., an der 178 Labore aus dem ambulanten und stationären Bereich teilnehmen, 35.629 (Vorwoche: 64.513) positive SARS-CoV-2-PCR-Befunde erhoben. Die Zahl der insgesamt durchgeführten Tests ging ebenfalls deutlich von 1.073.794 Tests in der KW 21 auf 800.817 in der vergangenen Woche zurück. „Pfingstmontag, das flächendeckende SARS-CoV-2-Schnelltestangebot in den mehr als 15.000 Teststellen und auch das weiter abflauende Infektionsgeschehen sind wohl die Ursachen für diesen deutlichen Rückgang der PCR-Testzahlen in den Facharztlaboren,“ kommentiert Dr. Michael Müller als ALM-Vorsitzender die Daten. Mit Sorge und Verärgerung sehen die fachärztlichen Labore, dass der Erweiterte Bewertungsausschuss die Kostenerstattung für die SARS-CoV-2-PCR-Testung zum 01.07.2021 erneut herabgesetzt hat. Man erwarte nunmehr die im Sozialgesetzbuch vorgesehene Transparenz der Entscheidungsgründe durch Vorlage der Kalkulationsgrundlage, so der ALM e.V.

Während auf den Straßen, in den Parks und den Geschäften die Stimmung gelöster ist als in den Wochen zuvor, ist diese beim ALM e.V. nicht so gut: „Über ein Jahr lang haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafür gesorgt, dass während der Pandemie auf die Labore immer Verlass war und ist. Wir halten enorme PCR-Testkapazitäten vor, damit jederzeit die medizinisch erforderlichen PCR-Testungen für Personen mit Symptomen, die Kontaktpersonen und auch die Risikogruppen zur Verfügung stehen. Da wundert es schon sehr, dass diesem wichtigen Beitrag zur Pandemiebekämpfung nun erneut rigide Einschnitte auf der Kostenerstattungsseite folgen – ohne die fachärztlichen Labore hier überhaupt anzuhören“, sagt auch Nina Beikert, Vorständin im ALM e.V. Kopfschütteln auch bei Vorstand Evangelos Kotsopoulos: „Ein solcher einseitiger Schritt stellt eine erhebliche und erneute Geringschätzung der fachärztlichen Labore dar, die ihre Arbeit auf höchstem Qualitätsniveau, zuverlässig und transparent geleistet haben. Es wird zudem außer Acht gelassen, dass die Labore erhebliche Testkapazität vorhalten, die in großen Teilen ungenutzt bleibt.“ 

Besonders bitter: Während bei den fachärztlichen Laboren die Kosten ab dem 1. Juli auf 35,00 Euro abgesenkt werden, was einer Abwertung von 40 Prozent in einem Jahr gleichkommt, verwundert es doch sehr, dass bei den Antigen-Schnelltests Kosten anscheinend keine Rolle spielen und das, obwohl sie weniger sicher sind im Vergleich zum Goldstandard PCR. „Insbesondere bei der derzeit sinkenden Inzidenz und nur geringem Effekt der Bürgertestung sollte das Testangebot auf professionelle Testzentren und Teststellen mit einem entsprechenden fachlichen Background begrenzt werden“, sagt Prof. Jan Kramer, stellvertretender Vorsitzender des ALM e.V. Ohnehin seien Testzentren in eine ärztliche Gesamtverantwortung einzubinden. „Gerade in der jetzigen Phase der Pandemie ist es sehr wichtig, neben den finanziellen Ressourcen insbesondere auf Qualität und Sicherheit der Versorgung mit Labor Wert zu legen – und genau dafür stehen wir als Akkreditierte Labore in der Medizin!“

Hintergrund: In seiner 73. Sitzung am 18. Mai 2021 hat der Erweiterte Bewertungsausschuss mit Wirkung zum 01. Juli 2021 die Bewertung der Gebührenordnungsposition 32816 in Abschnitt 32.3.12 des EBM (Nukleinsäurenachweis des beta-Coronavirus SARS-CoV-2) von 39,40 Euro auf 35,00 Euro (–11,2 Prozent) vorgenommen. In den entscheidungserheblichen Gründen werden als Gründe die „Kostenentwicklung bei der Durchführung der PCR-Tests durch eine veränderte Marktsituation sowie das deutlich gestiegene Testaufkommen“ angeführt.

Die Nationale Teststrategie des Bundesministeriums für Gesundheit finden Sie auf der Homepage des Robert Koch-Instituts.

Ein Hinweis in eigener Sache: Um insbesondere Landrät*innen und Bürgermeister*innen sowie Entscheider*innen für die labordiagnostische Versorgung vor Ort einen besseren Überblick zu geben, haben wir die Informationsseite „Corona Diagnostik Insights“ mit Laborfinder sowie Zahlen, Daten und Fakten zur Covid-19-Labordiagnostik eingerichtet. Außerdem finden Sie dort eine erste Übersicht der fachärztlichen Labore in Deutschland, die Vollgenomsequenzierungen durchführen.

Hier auf unserer Website finden Sie FAQ zum Thema. Diese aktualisieren wir regelmäßig. Bei weiteren Fragen freuen wir uns über Ihre schriftliche Anfrage an c.wanke@alm-ev.de.

Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass die hier ermittelten Daten mit weiteren Daten am RKI zusammengeführt werden. Die daraus entstehenden Daten stellen das Gesamtbild über das Testgeschehen in Deutschland dar. Eine anderweitige Nutzung der Daten darf nur mit Hinweis auf die Erhebung des ALM e.V. als Quelle erfolgen.

Weitere Infos zum SARS-CoV-2-Virus, zu COVID-19 und zur aktuellen Lage finden Sie unter www.rki.de  /  www.bmg.bund.de  /  www.kbv.de

Über die Akkreditierten Labore in der Medizin – ALM e.V.

ALM e.V. ist der Berufsverband der Akkreditierten Medizinischen Labore in Deutschland. Der Verband vertritt derzeit über 200 medizinische Labore mit 900 Fachärzt*innen, rund 500 Naturwissenschaftler*innen und etwa 25.000 qualifizierten Mitarbeiter*innen. Der Zweck des Vereins ist die Förderung und Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen labormedizinischen Patientenversorgung in Deutschland.

Die Mitglieder des Verbandes sichern eine flächendeckende Patientenversorgung, auch in strukturschwachen Gebieten. Die Mitgliedslabore sind nach der höchsten Qualitätsnorm für medizinische Laboratorien (DIN ISO EN 15189) akkreditiert und erfüllen uneingeschränkt die Richtlinie der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung labormedizinischer Untersuchungen (RiliBÄK).

Die Aus- und Weiterbildung des ärztlichen und technischen Personals ist ein wesentlicher Aspekt ihrer täglichen Arbeit, um langfristig die zuverlässige Versorgung von Millionen von Patienten sicherstellen zu können. Der Verein strebt eine kollegiale Zusammenarbeit mit der gemeinsamen Selbstverwaltung, den medizinischen Fachgesellschaften, Berufsverbänden und Vereinen an, um gemeinschaftlich die Zukunft der Labore in der medizinischen Diagnostik in Deutschland zu gestalten.

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Vergangene Woche hat unsere Arbeitsgruppe MTL 🧪einen Workshop zum Thema „Ausbildungsreform der Medizinischen Technolog*innen für Laboratoriumsanalytik“ veranstaltet. Mit 87 Teilnehmenden war das Interesse hoch und die digitale Veranstaltung ausgebucht.

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Diagnostik muss immer in ärztlicher Verantwortung bleiben! 👨🏻‍⚕️👩🏻‍⚕️
👉🏼 Das betonte ALM-Vorstandsvorsitzender Dr. Michael Müller am Freitag auf dem @SpiFa_eV-Fachärztetag
👉🏼 Labor trägt dazu einen entscheidenden Beitrag.

“Für mich ist dies der stärkste Spifa-Fachärztetag jemals.” Zu Beginn lobt unser Vorstandsvorsitzender Dr. Michael Müller die Arbeit des @SpiFa_eV

Darauf folgt seine Aussage: “Diagnose geht nur gemeinsam mit ärztlicher Gesamtversorgung.”

Los geht es für uns auf dem Spifa-Fachärztetag mit der Podiumsdiskussion:

“Gesundheitswesen der Zukunft: Stellenwert der Diagnostik in der Versorgung“

👉🏼 Dort spricht unser Vorstandsvorsitzender Dr. Michael Müller

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Heute startet der Fachärztetag des Spitzenverband Fachärzte Deutschlands e.V. (SpiFa) 👩🏻‍⚕️👨🏻‍⚕️

Unser Team der Geschäftsstelle steht mit einem Stand bereit. Wir freuen uns auf die Inhalte des Programms 🎤und den Austausch.

Am 16./17.03. findet in Berlin der Fachärztetag des @SpiFa_eV
statt 👩🏻‍⚕️. Auch wir sind dort vertreten:

👉🏼 Gesundheitswesen der Zukunft: Stellenwert der Diagnostik in der Versorgung

👉🏼 Fremdbesitz statt Niederlassung: Ärzt:innen zwischen ...Kapitalinteressen und Therapiefreiheit

Wie sieht die Arbeit von Medizinisch-technischen Laborassistent:innen aus? Einen Einblick liefert dieses Video, das wir im Sommer mit einer MTLA aufgenommen haben, die uns ihren Alltag im Labor gezeigt hat.
https://www.youtube.com/watch?v=lq5Sg7jjdQM&t=3s

Werden wir in der Zukunft Chips🤖 in oder an unserem Körper tragen?
👉🏽Diese Frage hat uns Dr. Dirk Kuhlmeier beantwortet. Er ist Abteilungsleiter Diagnostik und Arbeitsgruppenleiter MicroDiagnostics am Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie.
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