Bedarf an SARS-CoV-2-PCR-Tests steigt um 22 Prozent – auch verstärkter Einsatz von Antikörpertests

Der Bedarf an SARS-CoV-2-PCR-Tests ist in der vergangenen Woche wieder gestiegen: Laut Analyse der Akkreditierten Labore in der Medizin – ALM e.V. lag die Zahl der durchgeführten Tests in der KW 19 bei 330.541 und damit fast so hoch wie in der „Rekordwoche“ Ende März. Das ist eine Steigerung von 22 Prozent im Vergleich zur Vorwoche (271.137). Auch die Zahl der Antikörpertests erhöhte sich auf 61.299. Es tragen nun 123 Labore (+4) allwöchentlich mit ihren Daten zu einer profunden Analyse des Testgeschehens in Deutschland bei.

„Die Welt blickt fast ein wenig neidisch auf Deutschland, das mit seinen Testkapazitäten einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet hat und leistet, dass die COVID-19-Pandemie bisher recht gut unter Kontrolle gehalten werden kann“, sagt Evangelos Kotsopoulos. Laut ALM-Vorstand stehen wöchentlich aktuell rund 840.000 Tests zur Verfügung. Nicht einmal die Hälfte davon werde derzeit abgerufen. „Wir sind gut gerüstet für die Ausweitung der PCR-Diagnostik auf Risikogruppen, Pflegeheime und Krankenhäuser und insbesondere auf die Kontaktpersonen!“

Darüber hinaus wird die oft verborgen wirkende Arbeit der Fachärzte im Labor und ihrer Teams auch immer mehr von der Öffentlichkeit wahrgenommen und in Beratungen miteinbezogen. „Wir freuen uns über die Wertschätzung unserer Arbeit und stehen sowohl den einsendenden Ärzten als auch dem ÖGD (Öffentlichen Gesundheitsdienst) sowie den Krisenstäben in Bund und Ländern als verlässliche Ansprechpartner zur Verfügung“, betont Dr. Michael Müller. Auch in die Erstellung von Testkonzepten – zum Beispiel in Pflegeheimen, Krankenhäusern und Unternehmen der kritischen Infrastruktur würden die Labore immer häufiger einbezogen, so der 1. Vorsitzende des ALM e.V.

Der ALM beobachtet in der aktuellen Datenanalyse den weiter steigenden Einsatz von Antikörpertests nicht ganz ohne Sorge: 61.299 solcher Tests wurden in der KW 19 durchgeführt (KW 18: 48.147). Vorstand Prof. Jan Kramer fordert in diesem Zusammenhang zum sorgsamen Umgang mit den Testergebnissen: „Positive Antikörpertests sind kein Freibrief, auf die Einhaltung von Kontaktregeln der Hygiene zu verzichten. Sie können lediglich eine gute Ergänzung zur PCR-Testung sein, und Aussagen dazu machen, ob Patienten bereits Kontakt mit dem Erreger hatten, wenn zwei Wochen zuvor entsprechende Symptome bestanden“, so der Internist und Facharzt für Laboratoriumsmedizin.

Eine zweite Sorge äußert der ALM e.V. in seiner Stellungnahme im Vorfeld der Anhörung zum Entwurf des „Gesetzes zum Schutz der Bevölkerung in einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite“. Der fachärztliche Berufsverband wies noch einmal darauf hin, dass die erweiterten Meldungen, die nach neuem § 7 Infektionsschutzgesetz künftig vorgesehen sind, elektronisch erfolgen müssten: „Nur so können die vielen Millionen an Datensätzen bewältigt, ausgewertet und sinnvoll genutzt werden“, sagt Dr. Christian Scholz, Vorstand im ALM und Sprecher der AG IT.

Dr. Scholz und die Expert*innen der AG IT des ALM e.V. mahnen in einer weiteren Stellungnahme an den Bundesgesundheitsminister auch, am bereits von den Laboren im Zusammenarbeit mit dem BMG entwickelten Weg der Übermittlung der SARS-CoV-2-Testergebnisse in eine Tracking-APP festzuhalten: Die ärztliche Selbstverwaltung habe sich hier zu Gunsten des zentralen Datenservers der KV.digital entschieden, da hier bereits ein etablierter, sicherer und durch das BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) zertifizierter Kommunikationsweg existiere. Würde dieser Weg durch die beiden verantwortlichen IT-Konzerne Telekom und SAP, die an der Entwicklung der APP beteiligt sein sollen, nicht weiter beschritten, „würde es zu erheblichen Verzögerungen bei der Erstellung und beim Ausrollen der APP kommen“, so Dr. Christian Scholz.

Hinweis: Auf unserer Homepage finden Sie einen umfassenden Katalog an Fragen und den dazugehörigen Antworten. Diesen passen wir regelmäßig an. Sollten Sie darüber hinaus noch weitere Fragen haben, freuen wir uns über Ihre schriftliche Anfrage an c.wanke@alm-ev.de

Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass die hier ermittelten Daten mit weiteren Daten am RKI zusammengeführt werden. Die daraus entstehenden Daten stellen das Gesamtbild über das Testgeschehen in Deutschland dar. Eine anderweitige Nutzung der Daten darf nur mit Hinweis auf die Erhebung des ALM e.V. als Quelle erfolgen!

Weitere Infos zum SARS-CoV-2 Virus und zu Covid-19 und zur aktuellen Lage finden Sie unter www.rki.dewww.bmg.bund.dewww.kbv.de

Über die Akkreditierten Labore in der Medizin – ALM e.V.

ALM e.V. ist der Berufsverband der Akkreditierten Medizinischen Labore in Deutschland. Der Verband vertritt derzeit über 200 medizinische Labore mit 900 Fachärzt*innen, rund 500 Naturwissenschaftler*innen und etwa 25.000 qualifizierten Mitarbeiter*innen. Der Zweck des Vereins ist die Förderung und Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen labormedizinischen Patientenversorgung in Deutschland.

Die Mitglieder des Verbandes sichern eine flächendeckende Patientenversorgung, auch in strukturschwachen Gebieten. Die Mitgliedslabore sind nach der höchsten Qualitätsnorm für medizinische Laboratorien (DIN ISO EN 15189) akkreditiert und erfüllen uneingeschränkt die Richtlinie der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung labormedizinischer Untersuchungen (RiliBÄK).

Die Aus- und Weiterbildung des ärztlichen und technischen Personals ist ein wesentlicher Aspekt ihrer täglichen Arbeit, um langfristig die zuverlässige Versorgung von Millionen von Patienten sicherstellen zu können. Der Verein strebt eine kollegiale Zusammenarbeit mit der gemeinsamen Selbstverwaltung, den medizinischen Fachgesellschaften, Berufsverbänden und Vereinen an, um gemeinschaftlich die Zukunft der Labore in der medizinischen Diagnostik in Deutschland zu gestalten.

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Akkreditierte Labore in der Medizin – ALM e.V.
HELIX HUB
Invalidenstraße 113
10115 Berlin

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