Der verstärkte Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnologien wird auch 2017 im Gesundheitswesen ein heiß diskutiertes Thema sein. Die Akkreditierten Labore in der Medizin – ALM e.V. zählen hier zu den Vorreitern in der Ärzteschaft. „Wir sind überzeugt davon, dass intelligente Technologien ganz gezielt im Sinne einer verbesserten Patientenorientierung eingesetzt werden sollten“, sagt Dr. Michael Müller, Vorstandsvorsitzender des ALM e.V. Um die Diskussion aktiv mitzugestalten, habe der Berufsverband deshalb auch eine eigene E-Health-Agenda Labor erarbeitet.
Darauf stehen unter anderem die integrierte elektronische Beauftragung und Befundübermittlung für Laboruntersuchungen, die Einführung standardisierter Schnittstellen zur sicheren Übertragung von Patientendaten zwischen Vertragsärzten und die Nutzung von E-Health zur Steigerung der Indikationsqualität – aber auch die bessere Nutzung von „Big Data“, um sowohl bestmögliche Diagnosen und Prognosen für den einzelnen Patienten, aber auch drängende Fragen der Versorgungsforschung zu beantworten. So profitieren Ärzte und Patienten von E-Health und Digitalisierung im Gesundheitswesen.
Darüber hinaus hat der Verband einen eigenen E-Health-Newsletter aufgelegt, der derzeit an alle maßgeblichen Entscheider im Gesundheitswesen versendet wird. „E-Health und Digitalisierung stellen auch die Labormedizin vor große Herausforderungen“, sagt Laborarzt Müller. „Sie bieten allerdings auch Chancen, denn es ist an der Zeit, die vorhandenen Technologien endlich für die Patienten nutzbar zu machen. Digitalisierung darf kein Selbstzweck sein, sondern sie muss dazu beitragen, eine moderne, effiziente und qualitativ hochwertige medizinische Versorgung sicherzustellen. Gerade in der Laborversorgung gibt es hier viele Möglichkeiten“, so Müller weiter.
Einen ersten Erfolg für die E-Health Agenda Labor kann der ALM für das neue Jahr schon melden: „Ab dem 1. Juli 2017 soll es den Ärzten möglich sein, das digitale Muster 10 anzuwenden“, sagt Dr. Gerald Wiegand, Geschäftsführer des ALM. Während die digitale Befundübermittlung heute schon möglich sei, sehen Laboraufträge bislang zwingend die Papierform vor. „Dieser Medienbruch wird nun endlich behoben“, freut sich Wiegand. „Das ist ein erster wichtiger Schritt und wir werden diesen Weg konsequent weitergehen“, verspricht der ALM-Geschäftsführer.